Noch einmal den Wind um die Nase wehen lassen und dabei die Natur, den Stadtpark oder sogar das eigene Zuhause doch noch wiederzusehen: das konnten dank einer geliehenen Fahrrad-Rikscha Gäste aus dem stationären Hospiz erleben.
Am Ende des Lebens ist oft die Mobilität eingeschränkt. Wie kann man dennoch die Welt da draußen sehen und genießen? Cristian Lukas, Pflegekraft im stationären Hospiz in Gütersloh, hat sich Gedanken dazu gemacht und dabei über die den Verein Gütersloh tatkräftig das Projekt „Radeln ohne Alter“ entdeckt. Nachdem er sich dort zum Fahrrad-Rikscha-Piloten ausbilden ließ, durfte er ein rollendes Gefährt für den Hospiz- und Palliativ-Verein ausleihen.

Rikscha

Eine Frau, die zu Gast im Hospiz ist, und ihr Mann waren die ersten Mitfahrer vorn auf dem stabilen Rikscha-Rad. Der größte Wunsch der Dame: vielleicht noch einmal am Zuhause der beiden vorbeizufahren. Eine abwechslungsreiche Runde durch Natur und Stadt und natürlich auch zum Wunschziel chauffierte Cristian seine Fahrgäste. Als die sichtlich glückliche Ausflugsgesellschaft zurückkehrte („Es war ja so, so schön!“), hieß es gleich „der Nächste bitte“ – und so trat Cristian gleich noch einmal für einen weiteren Gast aus dem Hospiz samt Begleitung froh in die Pedalen für eine wunderschöne Stadtparkrunde.
„Es sind Ideen und Engagement wie dieses, die auch ein Teil von Hospizarbeit sind“, so Pflegedienstleiterin Renate Leisner. „Neben Linderung von Schmerzen ist es genauso wichtig, die seelischen und sozialen Bedürfnisse zu erfüllen, um wirklich Leben bis zuletzt zu ermöglichen.“