In Deutschland leben laut Statistik rund 1 Million Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen, viele davon in Einrichtungen der Eingliederungshilfe. Auch hier zeigt sich der demografische Wandel. Der Altersdurchschnitt steigt – und damit auch die Sterberate. Evelyn Dahlke, heute Koordinatorin im Hospiz- und Palliativ-Verein Gütersloh, hat zuvor viele Jahre in der Behindertenhilfe gearbeitet und selbst erlebt, wie hilflos das Sterben und Trauern der Bewohner teilweise macht. „Aber ich habe auch erfahren, wie anders und gut es war, dann darin begleitet zu werden und durch Schulungen vorbereitet zu sein.“

Mehr Sicherheit, mehr Lebensqualität

Die Akademie des Hospiz- und Palliativ-Vereins Gütersloh möchte diesen Bereich daher deutlich zum Thema machen und hat das Projekt „Weil es alle angeht“ ins Leben gerufen. Mareike Neumayer, Leiterin der Akademie, beschreibt den Projektansatz: „Wir bieten eine ganze Reihe von Veranstaltungen und Fortbildungen an, die alle Beteiligten ansprechen sollen: Angehörige, Betreuer, Fachkräfte, die interessierte Öffentlichkeit und vor allem auch Menschen mit geistiger Behinderung selbst. Die Auseinandersetzung mit dem Lebensende kann Sicherheit und auch eine bewusstere Lebensqualität schenken.“

Projekt Menschen mit geistiger Behinderung

Einen Flyer mit allen Angeboten gibt es zum Download hier.
Sie können sich zu Veranstaltungen hier anmelden.

Angebote für verschiedene Zielgruppen

Für Mitarbeitende der Eingliederungshilfe wird eine einwöchige Fortbildung angeboten, um sie zu befähigen, schwer kranke und sterbende Bewohner gut und sicher zu begleiten und ihre Bedürfnisse zu erkennen. Ein sechsteiliger Kurs unter dem Titel „Ich weiß was ich will – Auseinandersetzung mit Sterben, Tod und Trauer für Menschen mit geistiger Behinderung“ möchte den Menschen mit Beeinträchtigungen selbst die Möglichkeit geben, sich mit Themen und Wünschen rund um das Lebensende zu beschäftigen. Weitere Angebote für verschiedene Zielgruppen widmen sich mit Themen wie Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und der herausfordernden Differenzierung zwischen körperlichen oder seelischen Erkrankungen und Trauergefühlen.

Damit möglichst viele Interessierte teilnehmen können, sind die Angebote preisreduziert oder sogar kostenlos. Ermöglicht wird das durch eine Förderung des Projekts durch die Volksbank Stiftung.

Einen Flyer mit allen Angeboten gibt es zum Download hier.
Sie können sich zu Veranstaltungen hier anmelden.